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Exzerpieren - Kompilieren - Tradieren
Transformationen des Wissens zwischen Spätantike und Frühmittelalter
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Veröffentlicht 2016, von Stephan Dusil, Gerald Schwedler, Raphael Schwitter bei De Gruyter
ISBN: 978-3-11-050126-1
Auflage: 1. Auflage
Reihe: Millennium-Studien / Millennium Studies
271 Seiten
2 b/w ill.
24 cm x 17 cm
Das Phänomen der Transformation und Tradition von überlieferten Wissensbeständen zeigt sich in kaum einer Epoche der europäischen Geschichte derart markant wie in der Scharnierphase zwischen Antike und Mittelalter. Über einen Zeitraum großer Instabilität hinweg wurde ein der Differenziertheit spätrömischer Gesellschaft entsprechendes hochkomplexes Wissen transformiert, ...
Das Phänomen der Transformation und Tradition von überlieferten Wissensbeständen zeigt sich in kaum einer Epoche der europäischen Geschichte derart markant wie in der Scharnierphase zwischen Antike und Mittelalter. Über einen Zeitraum großer Instabilität hinweg wurde ein der Differenziertheit spätrömischer Gesellschaft entsprechendes hochkomplexes Wissen transformiert, reduziert und reorganisiert. Dazu kamen im Bereich der Literatur, aber auch in fachwissenschaftlichen Texten und in den Rechtscorpora unterschiedliche Techniken und Strategien quantitativer Verdichtung und Verkürzung zum Einsatz. Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchten die Beiträge des Bandes diese vielfältigen Reduktionsprozesse in Gallien, Spanien und Italien vom 4. bis zum 8. Jh. und gehen dabei insbesondere der Frage nach, inwiefern durch Exzerpieren, Kompilieren und selektives Tradieren eine Komplexitätsreduktion beziehungsweise eine Komplexitätsverlagerung stattfand. Dabei werden neue Zugänge zur Bewertung des spätantiken und frühmittelalterlichen Umgangs mit antikem Wissen gewiesen sowie innovative und kreative Praktiken offengelegt, mit denen in der untersuchten Periode vergangene Wissensbestände fruchtbar gemacht wurden.
Besprechung
"Der Band führt also die Herangehensweisen zweier Forschungsfelder zusammen und gibt dadurch beiden Feldern neue Impulse durch eine eigenständige, an die Epoche angepasste konzeptionelle Ausrichtung."
Carola Föller in: H-Soz-Kult (09.01.2019),
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25646