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Im Jahr 1817 wurde in München die Taubstummenlehrerausbildung beschlossen. 200 Jahre Bemühungen um eine hoch qualifizierte Ausbildung von Pädagogen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörschädigung geben Anlass, einen historischen Rückblick, aber auch eine Standortbestimmung, mit der die Vielfalt der gegenwärtigen Arbeits- und Handlungsfelder eines Gehörlosen- und ...
Beschreibung
Im Jahr 1817 wurde in München die Taubstummenlehrerausbildung beschlossen. 200 Jahre Bemühungen um eine hoch qualifizierte Ausbildung von Pädagogen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörschädigung geben Anlass, einen historischen Rückblick, aber auch eine Standortbestimmung, mit der die Vielfalt der gegenwärtigen Arbeits- und Handlungsfelder eines Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogen offensichtlich werden soll, vorzunehmen.
Ergänzend wird ein Blick in die Zukunft gewagt.

Einführung oder Vorwort
Vorwort
Im Jahr 1817 wurde in München die Taubstummenlehrerausbildung beschlossen. 200 Jahre Bemühungen um eine hoch qualifizierte Ausbildung von Pädagogen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hörschädigung waren uns, den Mitarbeitern des Lehrstuhls für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität, Anlass, einen historischen Rückblick, aber auch eine Standortbestimmung und einen Blick in die Zukunft vorzunehmen.
Der vor 200 Jahren auf ein Jahr ausgerichtete Ausbildungskurs am Königlichen bayerischen Taubstummen-Institut hat sich zu sechs hoch interdisziplinären Studiengängen an der Ludwig-Maximilians-Universität weiterentwickelt, wovon drei, die das Lehramt betreffen, Modellstudiengänge sind. Die historische Entwicklung von Beginn an bis zur Gegenwart beschreibt detailliert und umfassend der Beitrag von Annette Leonhardt. Dieser gibt den Überblick über die 200jäh¬rige Entwicklung von der Taubstummenlehrerausbildung hin zur Gehörlosen- und Schwerhörigenlehrerbildung in Bayern. In den weiteren Beiträgen wird ein Teil der interdisziplinären Arbeitsfelder, mit denen die Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik kooperiert, aufbereitet. Dazu gehören die HNO-Heilkunde, dargestellt von Martin Canis, Joachim Müller und Maria Schuster, sowie die Audiologie von Ulrich Hoppe und der Bereich der Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, als jüngeres Aufgabengebiet insbesondere der Schwerhörigenpädagogen, von Frank Rosanowski.
Der folgende Abschnitt widmet sich ausgewählten Arbeits- und Handlungsfeldern über die Lebensspanne. Nach dem Beitrag von Hans Weiß zur Frühförderung wird ein besonderer Blick auf das für die Gehörlosen- und Schwerhörigenlehrer bedeutsame Arbeitsfeld „Schule“ von Sönke Asmussen und Erich Weigl geworfen. Daran schließen sich die Aufsätze zur Soziologie im Erwachsenenalter von Elisabeth Wacker sowie zur Gerontologie von Katharina Müller an. Ingrid Gogolin stellt eine Sicht auf Migration und Sprachverschiedenheit alle Altersabschnitte betreffend dar. Psychologische und psychiatrische Befunde und Erkenntnisse bei Vorliegen einer Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit präsentieren Wolfgang Wirth und Britta Wehrmann. Mögliche Entwicklungen und weiterführende Fragestellungen hinsichtlich technischer Hörhilfen widmen sich Hansjörg Schößer und Stefan Brill. Antje Aschendorff und Kollegen werfen einen Blick auf medizinisch-technische Fortschritte und Thomas Kaul auf eine mögliche zukünftige Rolle der Deutschen Gebärdensprache. Eine kritisch-reflektierte Debatte um schulische Inklusion führt Bernd Ahrbeck. Abschließend diskutieren Sven Degenhardt und Annette Leonhardt die besondere Situation der „kleinen“ Fächer Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik sowie Blinden- und Sehgeschädigtenpädagogik, die in der aktuellen Bildungspolitik oft vernachlässigt werden.
Um nach 200 Jahren mit einer so erfolgreichen Bilanz in der Lehrerbildung für Schüler mit Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit dazustehen, bedarf es stets der Unterstützung Vieler. Stellvertretend möchten wir die Studierenden – vor allem die des 1. Durchgangs der neuen PIR-Studiengänge, die sich in deren Umsetzung konstruktiv einbrachten und viel Durchhaltevermögen bewiesen –, aber auch das Präsidium der Ludwig-Maximilians-Universität, das uns begleitete und in vielerlei Hinsicht unterstützte, das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, welches den neuen Studienkonzepten sehr offen gegenüberstand und sie förderte, sowie alle bayerischen Förderzentren, Förderschwerpunkt Hören, die nicht nur durch die Gewährung von Praktikumsplätzen, sondern auch durch den steten Erfahrungsaustausch den Lehrstuhl voranbrachten, nennen. Ihnen allen sei herzlich gedankt!
Als Herausgeberinnen möchten wir uns aber auch bei Frau Hannelore Raudszus für die umsichtige schreibtechnische Bearbeitung des Manuskripts und bei Frau Christina Osterwald vom Median Verlag für die Lektorierung bedanken. Beides geschah unter enormen Zeitdruck und mit viel persönlichem Engagement. Ohne sie würde das Buch nicht zum Zeitpunkt der 200-Jahr-Feier vorliegen.

Quo vadis? Wir sind gespannt!


Annette Leonhardt und Kirsten Ludwig