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Pflegewissenschaft 1
Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in das wissenschaftliche Denken in der Pflege
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Veröffentlicht 2015, von Hermann Brandenburg, Stephan Dorschner bei Hogrefe AG
ISBN: 978-3-456-95159-1
Auflage: 3. Aufl.
Reihe: Pflegewissenschaft, Pflegetheorie
321 Seiten
Das erfolgreiche Lehrbuch zur Pflegewissenschaft bietet einen umfassenden und verständlichen Überblick über die Theorie- und Methodendiskussion der Pflegewissenschaft, an dem kein Student der Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft und des Pflegemanagements vorbeikommt. Der Text ist stark nach didaktischen Gesichtspunkten gegliedert und regt mit Studienaufgaben, Kontrollfragen, Lesetipps und weiterführender Literatur sowie Beispielen und Internetlinks zum kritischen Denken und selbstgesteuerten Lernen an. Für die dritte Auflage wurden alle Kapitel überarbeitet und adaptiert. Das Kapitel "Pflegewissen" und die Angaben zur Entwicklung von Pflegeklassifikationen wurden erweitert bzw. aktualisiert. Ferner wurden alle Studienaufgaben, Literatur- und Internethinweise erneuert, sowie der Serviceteil und das Glossar erweitert.
Textauszug
1 «Wissen ist noch keine Wissenschaft...»
Im Zentrum dieses ersten Kapitels steht eine grundlegende Hinführung zum Begriff Wissenschaft» und zu einem Verständnis ihrer Grundlagen. Dazu werden zunächst einige Vorüberlegungen angestellt, die Sie bereits mit einigen Merkmalen und Kriterien von Wissenschaftlichkeit konfrontieren werden. Hinzu kommen verschiedene Definitionen des Begriffs «Wissenschaft», die Ihnen deutlich machen sollen, dass es keine einheitliche Bestimmung gibt. Vielmehr ist der Wissenschaftsbegriff abhängig von bestimmten Positionen, die der Autor zu Aufgaben und Zwecken der Wissenschaft einnimmt. Die Analyse und kritische Bewertung dieser Zusammenhänge sind Aufgabe der Wissenschaftstheorie. Im weiteren Fortgang des Kapitels werden zwei zentrale wissenschaftstheoretische Grundbegriffe erläutert: Deduktion und Induktion. Im Grunde handelt es sich dabei um Erkenntniswege, deren Möglichkeiten und Grenzen wir im Einzelnen aufzeigen. Das Kapitel endet mit einer kurzen Darlegung wichtiger Aussagen von Thomas Kuhn, einem der bekanntesten Wissenschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts.
Lernziele
Nach der Durcharbeitung dieses Kapitels sollen Sie...
- ... die Begriffe «Wissenschaft» und «Wissenschaftstheorie» erklären können.
- ... allgemeine Merkmale und Kriterien kennen, die Wissenschaft von vor- und nichtwissenschaftlichen Konzeptionen und Überlegungen unterscheiden.
- ... sich mit zwei wichtigen wissenschaftstheoretischen Grundbegriffen (Deduktion/Induktion) auseinandergesetzt haben.
- ... die Problematik des Begriffs «wissenschaftlicher Fortschritt» verstehen.
Schlüsselworte
Wissen, Wissenschaft, Wissenschaftstheorie, Deduktion, Induktion, Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Aussagen
1.1 VorüberlegungenBloßes Wissen, bloße Kenntnis von Dingen und Tatsachen allein ist noch keine Wissenschaft; erst wer etwas über Entwicklung und ursächlichen Zusammenhang der Dinge erforscht, was bisher unbekannt war, treibt Wissenschaft.
Max von Pettenkofer (1818-1901)
Am Anfang eines Versuchs, sich einer Wissenschaftsdisziplin gedanklich zu nähern, steht die Frage, wie überhaupt wissenschaftliche Erkenntnis möglich ist. Dies ist keine rhetorische Einleitung, denn besagte Frage zielt auf die Beschreibung und Entwicklung von Kriterien für die Wissenschaftlichkeit ab, an denen sich die einzelnen Disziplinen messen lassen müssen. Damit begeben wir uns bereits auf eine sehr abstrakte Ebene, genauer gesagt auf die wissenschaftstheoretische Ebene. Wissenschaftstheorie lässt sich als Metawissenschaft definieren, das heißt, von einem übergeordneten Standpunkt aus werden die Grundlagen und methodischen Vorgehensweisen der Einzelwissenschaften im Hinblick auf den Anspruch der Wissenschaftlichkeit beschrieben und kritisiert.
Der Leser mag sich an dieser Stelle möglicherweise schon fragen, was dies alles mit einer Einführung in die Pflegewissenschaft zu tun hat und warum eine Beschäftigung mit wissenschaftstheoretischen Überlegungen überhaupt notwendig ist. Vor allem drei Gründe sind zu nennen:
- Die Klärung von Begriffen, wie zum Beispiel Wissenschaft, Forschung, Theorie bzw. Pflegewissenschaft, Pflegeforschung, Pflegemodell/Pflegetheorie, ist Voraussetzung für ein gemeinsames Verständnis dessen, worüber wir reden und sicherlich auch streiten werden. Wenn wir nicht Einigkeit über die Verwendung bestimmter (Fach-)Begriffe erlangen, ist eine Kommunikation über die Grundlagen von Pflegewissenschaft erschwert, wenn nicht gar unmöglich. Missverständnisse sind vorprogrammiert.
- Ein Verständnis wichtiger Charakteristika des wissenschaftlichen Arbeitens ist notwendig, um den wissenschaftlichen Zugang von anderen Formen der Erkenntnisgewinnung abgrenzen zu können. Wissenschaftliches Arbeiten erlaubt d
Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet