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Jenseits der Ordnung?
Zur Mächtigkeit der Vielen in der Frühen Neuzeit
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Veröffentlicht 2019, von Monika Barget, Rainer Beck, Jan Behnstedt-Renn, Fabian Fechner, Janine Firges, Michael Gamper, Malte Griesse, Susanne Kofler, Justus Nipperdey, Sibylle Röth, Jan M. Sawilla, Ulrike Sprenger, Laura Marijke Tchorz, Nadir Weber, Jan Behnstedt-Renn(Hg.),Jan Marco Sawilla(Hg.),Rudolf Schlögl(Hg.) bei Neofelis
ISBN: 978-3-95808-157-4
440 Seiten
Mit 16 S/W-Abbildungen
21 cm x 15 cm
Wenn eine große Zahl von Menschen an einem Ort zusammenkommt, kann dies zufällig oder beiläufig geschehen wie in den Einkaufsstraßen der globalen Metropolen. Folgen solche Agglomerationen politischen Impulsen, dann kann man in Anlehnung an den Historiker Georges Lefebvre (1874–1959) bereits von einer Art „Versammlung“ (
rassemblement
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Wenn eine große Zahl von Menschen an einem Ort zusammenkommt, kann dies zufällig oder beiläufig geschehen wie in den Einkaufsstraßen der globalen Metropolen. Folgen solche Agglomerationen politischen Impulsen, dann kann man in Anlehnung an den Historiker Georges Lefebvre (1874–1959) bereits von einer Art „Versammlung“ (
rassemblement
) sprechen, die wenigstens basale Formen der Verfasstheit aufzuweisen pflegt.
Wie in
Jenseits der Ordnung?
anhand von Beispielen aus dem gesamten europäischen Raum erörtert wird, war dies in der Frühen Neuzeit kaum anders. Auf der einen Seite erfüllte die Menge zu dieser Zeit eine konstitutionelle Funktion, indem sie im Rahmen ritueller und zeremonieller Formen dazu beitrug, die normativen Grundlagen der Vergemeinschaftung immer wieder zur Anschauung zu bringen und damit auch performativ zu befestigen. Dem entsprach eine politische Epistemologie, die sich lange auf die Evidenz organologischer Körperbilder und Metaphern stützte. Auf der anderen Seite war die Frühe Neuzeit auch eine Epoche, die von zahllosen kollektiven Protesten geprägt war, durch die Konflikte und soziale Spannungen prozessiert wurden.
Orientiert an den Kategorien
Gewalt
,
Verkörperungen
und
Steuerung
bewegen sich die Beiträge des Bands in dem damit umrissenen Spannungsfeld. Konzeptuell schließt er einerseits an Debatten an, die sich in den letzten Jahren um die Relevanz von Schwärmen, Meuten oder Multitudes herum entfaltet haben. Andererseits geht es ihm darum, diese Debatten teils zu historisieren, teils mit historischer Tiefenschärfe auszustatten.