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Umkreisung

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Veröffentlicht 2020, von Lucas Cejpek bei Sonderzahl

ISBN: 978-3-85449-547-5
240 Seiten
21 cm x 13.5 cm

 
Umkreisung ist ein Text ohne Fluchtpunkt, wenn man möchte, ein Roman ohne Zentralperspektive, dafür aber mit einem für den Essay üblichen Autoren-Ich und den ihm eigenen Umkreisungsbewegungen. Ein Roman also, der kein Roman ist, ein Essay, der kein Essay ist.Eine Person bildet den Ausgangspunkt dieser unterschiedlichen Suchbewegungen: Der Autor nennt sie Iris wie das Schwertliliengewächs und ...
Beschreibung
Umkreisung ist ein Text ohne Fluchtpunkt, wenn man möchte, ein Roman ohne Zentralperspektive, dafür aber mit einem für den Essay üblichen Autoren-Ich und den ihm eigenen Umkreisungsbewegungen. Ein Roman also, der kein Roman ist, ein Essay, der kein Essay ist.Eine Person bildet den Ausgangspunkt dieser unterschiedlichen Suchbewegungen: Der Autor nennt sie Iris wie das Schwertliliengewächs und die Regenbogenhaut oder Blende des Auges. Für Iris wie für den fotografischen Blick gilt die Regel: Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer die Schärfentiefe.Mit Umkreisung werden die unterschiedlichsten Töne oder Erzählweisen angestimmt, von der Reportage bis zum Listen-Gedicht. Ausgangspunkte sind alltägliche Geschichten, die der Ich-Erzähler mit Bedeutung auflädt, indem er ständig neue Verbindungen zu anderen Dingen herstellt. Dabei entsteht auch ein Stadtroman; kreuz und quer ziehen sich die Wege durch Wien zu realen Schauplätzen: Museen und Bibliotheken, Galerien und Veranstaltungsorten. Und so führen die Umkreisungen doch zu einer Mitte – Wien als Zentrum einer Obsession, die wiederum im gestirnten Himmel ein übergroßes Gegenüber findet. So erfährt der in die Mehrzahl gesetzte Mittelpunkt seine Auflösung, denn wie Kopernikus 1510 schrieb: »Der Mittelpunkt aller Himmelskörper ist nicht ein einziger.«

Textauszug
Als ich mich nach ihr umdrehte, war sie in einer der Seitengassen verschwunden, die vom Petersplatz wegführen, der kein Platz, sondern ein Kreisverkehr ist – auf der Verkehrsinsel steht seit dem 4. Jahrhundert eine Kirche – die erste Kirche von Wien war ein umgebautes römisches Kasernengebäude, das im Lauf der Zeit mehrmals umgebaut wurde – die Gebeine von Heiligen aus den römischen Katakomben liegen in gläsernen Schreinthiolen unter den Seitenaltären der barocken Peterskirche, die zwischen den Gründerzeithäusern rundherum fast verschwindet: Sie ist erst zu sehen, wenn man direkt vor ihr steht.Die Frau war aus einer Seitengasse aufgetaucht, ihr weißblondes Haar, und an mir vorbeigegangen, in einem enganliegenden, lila Kleid, und als ich mich nach ihr umdrehte, war sie in einem der Restaurants am Platz verschwunden, oder in der Passage dazwischen, wo ich auf einen Frisiersalon stoße, daneben weist ein Ladenschild den Weg zu einem Pelzmodengeschäft im ersten Stock, gegenüber in der Passage ist ein Kosmetiksalon, ein Immobilienmakler, das Restaurant Wienerin hat die Speisekarte auf ein Holzfaß vor den Eingang gestellt, auf dem Schaufenster einer Boutique wirbt die Silhouette einer Frau in Rot für Mode ab Größe 40, BAUSTELLE AKTION bis minus 50 Prozent, weil das ganze Haus eingerüstet ist, wie ich erst jetzt bemerke.