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Von den Knochen der Sanftheit

Von den Knochen der Sanftheit

Behauptungen, Reden, Quergänge

Von den Knochen der Sanftheit
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Veröffentlicht 2016, von Anja Utler bei Edition Korrespondenzen

ISBN: 978-3-902951-18-2
Auflage: 1. Auflage
192 Seiten
18.8 cm x 14 cm

 
Wie sprechen? Wie muss ein Sprechen aussehen, damit es Verhältnisse tatsächlich erfahrbar macht, statt sie zu verdecken, vergröbern, das Verhältnis zu ihnen zu sedieren? Und wie muss ein Gedicht aussehen, damit es nicht nur hübsch klimpert, sondern seine Lautung dem Körper und dem Denken andere Bewegungen ermöglicht?

Anja Utlers Antworten laufen quer zu den derzeit üblichen Diskursen ...
Beschreibung
Wie sprechen? Wie muss ein Sprechen aussehen, damit es Verhältnisse tatsächlich erfahrbar macht, statt sie zu verdecken, vergröbern, das Verhältnis zu ihnen zu sedieren? Und wie muss ein Gedicht aussehen, damit es nicht nur hübsch klimpert, sondern seine Lautung dem Körper und dem Denken andere Bewegungen ermöglicht?

Anja Utlers Antworten laufen quer zu den derzeit üblichen Diskursen und eröffnen zugleich ein Feld neuer Fragen. Ins Visier genommen werden unter anderem eine fraglos abzunickende »Auerhahn-Literatur«, die Tendenz zu alltäglicher Selbstversklavung, oder auch gängige Begriffe wie »Partitur«, »Tradition« und »Experiment«, die poetische Texte eher verschleiern statt erhellen.

»Von den Knochen der Sanftheit« ist ein fulminantes Plädoyer für ein Sprechen, das sich aussetzt, das berührt und kratzt. Ebenso kämpferische wie angreifbare Texte, die lustvoll dazu provozieren, sich mit dem eigenen Verhältnis zu Sprache, Welt und Selbst produktiv auseinanderzusetzen.

Textauszug
Und verdiente das bloße Streuen von Namen oder tagesaktuellen Bezügen in einem Text die Bezeichnung politisch? Ich meine nein. In der Regel macht es nur umso plastischer, dass das Gelingen eines Gedichts, sein Potential zur produktiven Verunsicherung, sich gerade nicht aus solchen semantischen Oberflächenoperationen speist. Allerdings werden diese Textversuche gerne als Beleg dafür gelesen, dass Gedicht und politisches Denken schlicht nicht zusammengehen – dabei ließe sich doch der Beweis führen, dass gerade jene Texte, die gerne unter dem Schlagwort "mangelnder Weltbezug" geführt werden, die größte Wirkung auf lesende Lebewesen in dieser Welt haben!

Genau diese, die gelingenden Gedichte mit dem vermeintlich "mangelnden Weltbezug" sind es, die ich (auch) als Kunstwerke mit poli­tischer Dimension wahrnehme. Vielleicht wäre es so nicht immer: aber in der konkreten Situation unseres Jetzt haben sie diese Dimension. Denn durchaus stehen sie mit der Welt in Beziehung; sie weigern sich lediglich, die gängigen Wertungen, was an der Welt nun gerade von Belang und also zu sagen sei, ohne Weiteres zu übernehmen oder auch nur abzubilden. Ihnen ist aber auch nicht am Ungewöhnlichen, Abgelegenen, gar Unerhörten per se gelegen; vielmehr erkunden solche Texte das Phänomen, wie an allen Orten keine reibungslose Welt und kein reibungsloses Ich in der Sprache denkbar sind. Wie da immer mehr, anderes ist als –