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Veröffentlicht 2012, von Silvia Gall bei POSS Verlag Edition DruckLust

ISBN: 978-3-900044-20-6
240 Seiten
Zeichn.
21 cm x 13 cm
ab 16 Jahre

 
www.Orpheus.komm! ist ein spannungs- und lustgeladener Briefverkehr vor dem Hintergrund einer all das verbietenden religiösen Erziehung sowie vor dem Hintergrund des maskierten Taktierens zu lasten einer ehrlichen Beziehung zwischen Mann und Frau – Arthur, alias Orphee und Olivia.

Die Geschichte beginnt mit einem sich eher zufällig entwickelnden Austausch über das gemeinsame Interesse an ...
Beschreibung
www.Orpheus.komm! ist ein spannungs- und lustgeladener Briefverkehr vor dem Hintergrund einer all das verbietenden religiösen Erziehung sowie vor dem Hintergrund des maskierten Taktierens zu lasten einer ehrlichen Beziehung zwischen Mann und Frau – Arthur, alias Orphee und Olivia.

Die Geschichte beginnt mit einem sich eher zufällig entwickelnden Austausch über das gemeinsame Interesse an der Aktmalerei und steigert sich in bereits kurzer Zeit zu einer von erotischen Gefühlen bis hin zu heißer Begierde getragenen intensiven Liebesbeziehung.

Aber genau diese Gefühle, dieses körperliche Verlangen, das sich vor allem auf Grund der Entfernung der beiden Hautfiguren einstellt, bringt Olivia in stetige Konflikte mit ihrer ehemals strengen, den körperlichen Genuss verbietenden, katholischen Erziehung.

Olivia ist hin- und hergerissen zwischen Lust und Anstand, zwischen Euphorie und Leid, weil es keine real lebbare Zukunft für diese Beziehung gibt. Sie leidet auch unter der maskierten Begegnung zwischen Mann und Frau, die sich beide in ihrem So-sein nicht zuzumuten wagen. Dennoch: die erotischen Fantasien von Orphee und Olivia steigern sich ins Unermessliche, das Verlangen wird stärker und stärker.

Olivia sucht verbissen einen Ausweg aus ihrem Korsett aus Selbstbetrug, Maskierung und Angst vor den eigenen Gefühlen. Als sie auch Arthur zu mehr Offenheit und Bekenntnis bewegen will, bestätigt sich ein bereits lang von ihr gehegter Verdacht.

Unverwechselbar ist die Sprache, sowie das Stilmittel, in dem das Buch geschrieben ist.
Eine Auseinandersetzung mit der noch vielerorts gepflogenen rigid-katholischen Erziehung wird von einem versöhnlichen Schmunzeln begleitet.

Die einfühlsamen, blumig und phantasiereich gestalteten verbal-erotische Ausdrucksformen sind streckenweise sehr witzig. Die Übersetzung mutiger erotischer Bilder in eine weiche, lyrische, aber dennoch punktgenaue Formulierung sexueller Handlungen und Wünsche bereiten allen, die aufgeschlossen sind gegenüber Brüchen gesellschaftlich auferlegter Tabus, ein kurzweiliges Lesevergnügen. Das Buch ist mit Illustrationen, die auf die jeweiligen Textstellen abgestimmt sind, im wahrsten Sinne des Wortes „untermalt“.

Zitat aus einer Besprechung
Rezensionen Amazon:Lesevergnügen mit Niveau und KitzelEinerseits war ich bei der Buchpräsentation dabei und weiß, wie andere auf den Text reagieren - und wirklich *unerregt* war niemand.Andererseits bin ich beruflich mit Texten befaßt und beurteile sie auch mit einem fachlichen Auge.Herrlich. Wiewohl fraulich. Es ist einfach alles drinnen - Philosophisches, Menschliches, somit Zwischenmenschliches (weil es ja um Email-Korrespondenz geht), Psychologisches, Erotisches.Das alles trotzdem aus einem Guß. Und, wie ich bei einer weiteren Lesung vor Kurzem erneut feststellen durfte, humorvoll außerdem. Zutiefst nachvollziehbar, unterhaltsam, die Figuren deutlich "gezeichnet" und mit künstlerisch wertvollen Grafiken unterfüttert. Weil sie Teil des Schriftverkehrs waren.Ein Lese/Schauvergnügen eben.Eva BerauschendWie vereinbart man vergnügliche Leichtigkeit mit berührendem Tiefgang? Dieses Buch schafft das mit atemberaubender Selbstverständlichkeit und einer so fein geschliffenen Klinge, dass selbst die gewagtesten Texte nie ins plump Ordinäre abgleiten. Wer sich beim Lesen gern an schöner Sprache ebenso wie an uferlosen sexuellen Fantasien berauscht, ist hier genau richtig. Witzig, spannend, nachdenklich, anregend, geil. wieder ist es eine Frau, die mitten im Sumpf der literarisch tristen Pornografielandschaft ein wirklich lesenswertes Buch abgeliefert hat. Ein Buch, das Frauen UND Männer gleichermaßen gern auf dem Nachtkästchen liegen haben werden.

Textauszug
“Am Zeugungsglied des Mannes hängt das Herz der Weiber und an der Vulva das Herz der Männer; im Zeichen der Vulva und des Penis steht die ganze lebendige Welt.” Ausspruch Shivas Das sechste Gebot haben sie ausgelassen. Alle haben sie uns erläutert – vor allem die ersten drei, das vierte, das siebente und achte. Das fünfte versteht sich von selbst. Beim Übertreten des achten haben uns die Schwestern oft erwischt, wenn wir auch nur ein bisschen geschummelt hatten. Das neunte war uns Volksschülerinnen kein Problem, obwohl wir keine Ahnung hinsichtlich der Tragweite hatten. Und das zehnte schien den Schwestern offenbar nicht wichtig. Das sechste hingegen schon. Oft und oft haben sie es wiederholt – nie jedoch erklärt, was es denn mit der viel zitierten Unkeuschheit auf sich hatte.

Wann ist man unkeusch? Es war in meinen Ohren ein hässliches Wort und irgendwann hatte ich herausgefunden, dass es etwas mit “Geschlecht” zu tun hatte. Im Begriff Geschlecht steckt bekanntlich “schlecht”. Ich war also a priori schlecht, schon aufgrund der Tatsache, dass ich ein Geschlecht verkörperte. Mit “Geschlecht” verhielt es sich offenbar genauso wie mit der Erbsünde – die klebt an jedem Menschen seit dessen erstem Atemzug, und wehe ihm, man lässt ihn nicht taufen – dann ist er ein für alle Mal zur Hölle verdammt, selbst wenn er noch gar nicht sündigen konnte. So ähnlich ist es mit dem Geschlecht und mit dem Körper.

Überhaupt der Körper: Alles oberhalb des Nabels war edel, alles unterhalb war verpönt. Barbusig und neugierig, wie kleine Mädchen nun einmal sind, war es uns erlaubt, einander überall vom Kopf bis oberhalb des Nabels anzusehen und anzufassen, aber darunter existierte nichts von Gott Gewolltes. Alles unterhalb der Nabelgrenze war also unkeusch. Selbstverständlich auch das Verrichten der Notdurft. Endet doch bekanntlich der Verdauungsprozess unterhalb des Nabels. Alle Ausscheidungsorgane sind dort – ich kam nicht umhin, dies mehrmals täglich feststellen zu müssen. Und dass ich ein kleines Mädchen war, merkte ich daran, dass ich zum Urinieren keinen Penis brauchte. Es war völlig o. k., dass Buben einen hatten und Mädchen nicht. (An den viel zitierten Penisneid, der laut wissenschaftlicher Dokumentationen im Kleinkindalter manifestiert wird, erinnere ich mich nicht. ) Es war demnach völlig in Ordnung, dass Buben einen wurmförmigen Fortsatz “da unten” hatten und Mädchen nicht – sonst könnte man ja Buben und Mädchen nicht voneinander unterscheiden. Wozu jedoch war das überhaupt notwendig? Hatte das etwa mit dem sechsten Gebot zu tun?

Irgendjemand aus unserer Klasse – eine sehr vorwitzige junge Person – hatte einmal die unverfrorene Frage gestellt, was denn das sei – “Unkeuschheit”? Neben allerlei Protestbemerkungen der Religionsschwester prangerte diese schließlich das “unheilsame fleischliche Verlangen” an.

So also war das zu verstehen. Fleischliches Verlangen. Fleisch ist schlecht. Verlangen ist schlecht. Geschlecht sowieso. Mein Assoziationsbogen schlug seltsame Kapriolen. Interessanterweise hat Fleisch nie in besonderem Maß meine Neugier angezogen und habe ich auch kein besonderes Verlangen danach verspürt. Der – selten genug – erheischte Anblick eines nackten Jungen hingegen – vor allem vom Nabel abwärts – fesselte meine Blicke gleich einem Magneten, den man nur mit Mühe von einem gegenpoligen Stück losreißen kann. Aber was hatte das mit fleischlichem Verlangen zu tun? Was haben die vielen Aktstudien, die ich sowohl von Männern als auch von Frauen angefertigt hatte – ich gebe zu, mehr von Männern als von Frauen –, mit fleischlichem Verlangen zu tun? Ist ja bloß Interesse am Menschen, an der Menschlichkeit, zu der eben auch Körper gehören.

Und da einige meiner gemalten und gezeichneten Akte im Internet zu sehen sind, werde ich eben auch gelegentlich kontaktiert, ob ich denn nicht auch auftragsmäßig zeichnen würde, oder es kommen einfach bloße Glückwünsche zu besonders gelungenen Studien.

Derartige E-Mails bin ich gewöhnt.
Andere wieder nicht:

Sehr verehrte Frau Doktor,
es ist selten und deshalb umso faszinierender, im NETZ Begegnungen auf der gleichen künstlerischen Ebene ästhetischer Affinität und visuell-erotischer Intensität zu knüpfen. Vielleicht gelingt es Ihnen und mir – im Austausch bildnerischer Poesie?
Ihr ORPHEE

und wie würden sie sich das vorstellen?

In allen Anfängen liegt ein Begehren und ein dunkel-süßes Verlocken zur Enthüllung des so unbekannten fremden Zaubers. So wie die erste Linie einer Federzeichnung, das erste atemlose Setzen einer Farbe zum Ausdruck der traumtiefen, inneren Ahnung wird, so ist nicht die geschlossene Vorstellung, sondern die offene, verführerische Suche das mutige Zeichen des Beginnens. Aber die virtuellen Wege setzen Grenzen und Möglichkeiten zugleich für einen sich annähernden Austausch, für eine unendlich freie Begegnung. Wir sollten deshalb gegenseitig wissen, welche Instrumentarien unsere virtuelle Kommunikation ermöglichen und vor allem kreativ gestalten. Meine PC-Instrumente sind: Page Maker Corel Draw Photoshop (Meine Bild-Anlagen sind TIFs oder JPEGs.) Meine Bilder: Akt Ars erotica Landschaft Und Sie??? Ich bin (neu)gierig auf die Bilder, die nicht im Netz gezeigt sind, und auf die ungemalten, vorerst noch erträumten Bilder.

Für heute genug.

Unbekannt & glühend
Orphee

Mit Rührung lese ich diese Zeilen, die im Zeitalter der Bildersprache und Zweiwortsätze ja schon extrem exotisch-erregend auf mich wirken. Einen Dichter wollte ich immer schon zu meinem Bekanntenkreis zählen. Und übel sieht er auch nicht aus – wenn das ziemlich unscharfe Bild, das er gemailt hat, wirklich echt sein sollte, finde ich ihn sogar recht attraktiv. ihr poetisch-kryptischer stil gefällt mir – obschon er sich nicht mit meinem deckt. da ich im zivilberuf eine äußerst diesseitige unverträumte bodenständige, nur allzu weltliche architektin bin, besitze ich nur berufseinschlägige hard- und software. ja nicht einmal ein scanner befindet sich derzeit in meinem besitz. ich bin bemüht, dieses manko ehest möglich auszugleichen, würde mich ja ansonsten wie ein lehmverkrusteter zwerg neben lauter sonnenbeschienenen wesen fühlen; dennoch kann ich ihnen via internet keines meiner bilder zeigen, lediglich die ihren bewundernd betrachten. macht es ihnen etwas aus, mir zu sagen, wer sie sind? wie sie aussehen, weiß ich jetzt schon, wie ich aussehe, wissen sie ebenfalls schon durch die homepage. ich würde übrigens eine gemeinsame – nicht virtuelle – ausstellung bevorzugen. Sie lieber, charmanter Zwerg, kokettieren Sie nicht mit einer (vorgeblichen) unverträumten Diesseitigkeit, mit einem unerotischen architektonischen Dasein, dessen heiligster Zweck und Dienst sich jede Sehnsucht nach Traum und Fantasie verböten – Ihr Bild, trotz aller Unschärfe, Ihre geheimnisverbergenden Augen und überdeutlich Ihre Kunst verraten die heftige sinnliche Gegenteiligkeit. Oh, ich kann so vieles darin lesen und mehr noch ahnen, aber um wie viel lieber noch würde ich Sie malen und Zeichnung um Zeichnung die in Ihnen unruhig ruhenden Geheimnisse dechiffrieren.

Zwischen nervösem, zeitraubendem Eingebundensein in Aufgaben, Einladungen und Verpflichtungen schreibe ich diese Zeilen und muss auch schon enden. Vielleicht noch heute spät am Abend mehr.

ORPHEE

Nun noch einen Gruß zur Nacht und ein wenig Traumsand für die Augen.

Mit Unwillen bin ich heute Abend einer lang schon ausgesprochenen Einladung gefolgt und mit wachsendem und zunehmend großem intellektuellen Vergnügen habe ich dann doch den Abend sehr genossen: einige Abstecher in die politische Diskussion (Tagesaktualitäten), dann persönliche Gespräche und Annäherungen und länger dann Reflexionen über Rezeptionsbedingungen zu künstlerischen Ausdrucksformen. Ein nicht erhoffter glücklicher Abend. Interessant: der sich steigernde Reiz, Ihnen von allem Mitteilung machen zu wollen.

Gute Nacht ORPHEE

meistens entpuppen sich “events”, denen man ohne erwartungen beiwohnt, als sehr fruchtbarer zeitvertreib. ist es nicht mit allen dingen im leben so? sobald man absichtslos an sie herangeht, wird man durch sie beschenkt. wenn man aber meint, man müsste doch irgendetwas erzwingen können, geht man total leer aus.
was meine malerei anbelangt, fürchte ich, muss ich sie enttäuschen – bin ich doch nicht ausschließlich auf der erotischen welle – der ganze mensch interessiert mich – vom gesicht bis zum letzten zeh, im augenblick sind die gesichter dran.
da ich katzen sehr liebe, werden auch sie gezwungen, sich still sitzend porträtieren zu lassen. und ganz gelegentlich tob ich mich abstrakt aus und stell mir vor, farben- und formenreich die statikgesetze in volle farbtöpfe umzuwandeln, die keiner weiteren inhalte mehr bedürfen. ihre bilder gefallen mir sehr gut, obgleich ich eine leichte abwertung der frauen bzw. eine reduktion auf deren geschlechtsmerkmale zu erkennen glaube. ist das eine augenblickliche lebensphase oder entspringt es ihrer einstellung zu frauen? o

Jetzt bin ich neugierig, ob er mir auf meine ehrlich gestellte Frage auch eine ehrliche Antwort liefert. In seinen Bildern scheint er die Frauen ausschließlich auf deren Hintern und Geschlechtsmerkmale zu reduzieren und meine bisherige Lebenserfahrung lehrte mich, dass in die menschliche Darstellung sehr viel persönliche Einstellung einfließt. An manchen Sonntagen verliert man sich zwischen Lust und Lethargie und die Stunden verrinnen wie Sand zwischen den Fingern einer müden Hand. Ein grauer Regentag lässt die goldenen Blütenfarben des frühen Sommers in Melancholie zerfließen und ich bin ein wenig griesgrämig – pardon.

Eine kleine Zeichnung habe ich dir auf deine Frage nach meinem Verhältnis zu Frauen mit einer Antwort “beschrieben”, die in der Knappheit nur streiflichtartig das sehr komplexe und künstlerisch verwobene Thema zwar belichten, aber kaum erhellen kann. Ich denke über deine Frage weiter nach und werde dir darüber schreiben, obwohl ich es vorziehen würde, wenn wir uns beide im Verhältnis zum komplementären Geschlecht und dem erotisch Geschlechtlichen gemeinsam bildnerisch austauschen könnten.

Das Erotische bestimmt für mich zwar wesentlich und magisch-poetisch wie visuell das Thema Frau, aber keineswegs reduziert es deshalb die faszinierende Ganzheitlichkeit, die intellektuelle Spannung und das empfindsame Spüren z. B. zwischen dir und mir.
ORPHEE

Eine klassisch ausweichende Antwort – was fasziniert mich trotz alledem an diesem Mann, der sich in verbal dreifach gehechteten Auerbachs ergießt? +++++++++++++++++++++++++++++

Trinken wir ein Glas gemeinsam? In der Badewanne?
o

Sehr geehrte Dame!
Um Ihnen in der Frage des Umbaus bzw. der Neugestaltung und -nutzung Ihres Badezimmers dienliche Empfehlungen geben zu können, wäre es hilfreich zu erfahren, welche (manuelle) Anwendungstechnik (insbesondere in der Frage heraussprudelnder Überläufe) Sie bevorzugen.
Ich erlaube mir Ihnen (aus bedauerlichem Zeitmangel) unsere kleine “Kollektion Wien” himmlischer Überläufe als PPT zuzusenden, die ich ausschließlich für Sie, gnädige Frau, als erlesene und anspruchsvollste Kundin (oder darf ich Freundin sagen?) leider auch nur in Eile entworfen und zusammengestellt habe.

Ich hätte mit dem Ausdruck höchster Bewunderung selbstverständlich lieber, und sicher auch für Sie überzeugender, mein, verzeihen Sie bitte die Übertreibung, bestes Modell zur kennerhaften Beurteilung Ihren empfindsamen und schönen Händen überantwortet. Ich bin zutiefst überzeugt, damit Ihren Ansprüchen voll zu entsprechen, ja ich wage (auch hier in möglicher Übertreibung) die Annahme, dass Sie entzückt, ja vielleicht auch glückvoll erschrocken von seiner Größe sein könnten, die natürlich auf den ersten Blick nicht für alle Öffnungsgrößen geeignet erscheinen mag. Aber dies sind Fragen, die ich in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen sicher leicht klären kann.
Ganz Ihr Meister A.

sehr geehrter herr direktor!
recht herzlichen dank für die zusendung der info. was mein badezimmer anbelangt, freut es mich auch außerordentlich, dass sie mir bei der umgestaltung desselben, insbesondere, was die frage der sprudelnden überlaufe anbelangt, behilflich sein wollen. die überläufe müssten nicht unbedingt versilbert oder vergoldet, doch angenehm in der berührung sein, also aus einem material, welches zumindest hauttemperatur annimmt.
am liebsten wären mir flexible überläufe – um mich nicht missverständlich auszudrücken: wohl handlich fest, jedoch nicht allzu starr hinsichtlich ihrer positionierung, da ich beim baden doch immer wieder einen lagewechsel bevorzuge. sie sehen also: ich verlange nichts unmögliches und bin sicher, dass es ihnen erfolgreich gelingen wird mich diesbezüglich zufrieden zu stellen. da ich mir nicht sicher bin, an welcher adresse sie dieser, mein brief erreichen wird, erlaube ich mir ausnahmsweise ihn zweifach abzusenden.
in erwartung ihrer geschätzten antwort verbleibe ich mit freundlichen grüßen
o. g.

Liebe Freundin,
(ich hoffe, dass Sie mir diese vertrauliche und Zuneigung ausdrückende Form ohne zu zürnen oder darin einen sich nicht ziemenden Übergriff wahrzunehmen, als Ratgeber und Freund Ihrer interessanten Pläne zum Aus- und Umbau Ihres auch jetzt schon so wunderschönen Bades erlauben. ) Ein wenig Kopfschmerz hat mir mein gestriger, schnell dahingeworfener Brief an Sie bereitet, weil er möglicherweise bei Ihnen einen verfälschenden Eindruck meiner Absichten und Möglichkeiten hinterlassen haben könnte. Denn wenn ich von Baugröße, technischer Handhabe und durchaus zu lösender Unterbringung meines einzigen Originalmodells des hitzigen Überströmers in kleinen und kleineren, aber doch sicher sanft zu weitenden und damit in jeder Hinsicht funktionsfähigen Öffnungen schrieb, so habe ich doch die ganze Vielfalt und Neigung unserer Interessen und Kompetenzen (fast) nur auf die mechanischen Aspekte gelenkt. Sie, verehrte und beneidete Liebhaberin einer genussvollen Form des Bades und des Badens wissen dagegen aus Neigung und Hingabe, wie unendlich nuancenreich und kostbar im Geschmack und Stil diese älteste und besonders in ihren Raffinessen von sinnlichen Frauen geprägte Kultur den Raum für schönste und unvergessliche Augenblicke darstellt. Wir – und ich als Ihr Bewunderer und freundschaftlicher Ratgeber – verstehen selbstverständlich unsere Aufgabe nicht in erster Linie als profane Handwerker, da diese Aufgabe, die sicher notwendige, aber nur zu oft sich darin erschöpfende Funktion der Rohr-Reinigung und des Lochstopfens, damit nur allzu unzureichend beschrieben wäre.
Wir möchten die Sensibilität des Künstlers, der eine Symphonie des Badens entwirft, ein Gesamtkunstwerk gestaltet, in den Mittelpunkt unseres intellektuellen wie sinnlich-handwerklichen Bemühens stellen. Wir möchten Sie, verehrte gnädige Frau, wenn Sie mir diesen Vergleich gestatten, zu einem Baden verführen, das Sie wie 1001 Nacht verzaubert und Sie in die süßesten Himmel der Genüsse entführt, die Ihre tiefsten Träume aufs Wunderbarste erfüllen. Sie, die Sie mir in entwaffnender Offenheit von sich offenbart haben, dass Sie keine “prüde Nudel” sind, sollen (Ihnen bisher unvorstellbare) Orgien der Gefühle nie erlebter Art in Ihrem Bad genießen.
Viele Fragen sind sicher noch zu stellen, viele Antworten zu suchen und zu verwerfen und neu zu finden, denn der Entwurf, die Gestaltung dieses so intimen Raumes für eine zauberhafte und mich immer zugleich verzaubernde Dame gleicht einem künstlerischen Prozess der Formfindung aus dunkelsten Tiefen und ist, nahezu in verwandter Weise, wie ein Abenteuer der Psychoanalyse, indem man sich im tiefsten Wesen erkennt. Doch ich möchte Sie nicht weiter langweilen und schließe mit einer kleinen Bitte an Sie, deren Erfüllung wichtig und deren Handhabe angenehm für Sie sein dürfte: Wenn Sie bitte die kleine, dunkel verborgene Tür zum Hinterausgang Ihres Bades vorsichtig und bei Unsicherheit sanft vorantastend betreten würden und mir gelegentlich den wahrscheinlich selten (von Ihnen?) benutzen Weg auf seine angenehme Begehbarkeit schildern würden.
Ich verbleibe, Ihre Schönheit anbetend.
Ihr A.

schönen abend – denk dir was angenehmes aus, was man in der badewanne spielen kann! sehr geehrter fahrender sänger und spritzgussanbieter! nun – es ist eine unabdingbare voraussetzung, ja geradezu ein muss, dass der überlauf auch mit meiner öffnungsgröße konveniert, auch will ich mir in der badewanne die keusch benetzten lippen nicht daran stoßen. ihrem folder zu entnehmen, scheint jedoch das angebotene modell absolut interessant und auch formschön zu sein (ästhetik ist für mich sehr wichtig, wie ihnen vielleicht schon aufgefallen sein wird).
so betrachtet sehe ich mich selbstverständlich als äußerst anspruchsvolle kundschaft, als welche ich allerdings die bezeichnung “freundin” präferiere.
ich verneige mich vor ihrer fähigkeit, angesichts der kürze der ihnen verbleibenden zeit so aussagekräftige folders herzustellen und zu versenden.
in tiefer bewunderung ihrer überläufe und erwartung ihrer geschätzten vorgeschlagenen lieferkonditionen verbleibe ich
mit besten empfehlungen
o.

Sehr verehrte Freifrau von G.,
nun haben sich Ihr und mein Schreiben überschnitten.
Aber ich darf Ihnen doch gern wiederholend bestätigen, dass auch wir unser Bemühen, Ihnen eine ausschließlich individuelle und auf Ihre persönlichen Ansprüche bezogene, Sie absolut immer wieder befriedigende Dienstleistung anzubieten, als eine große schöpferische Herausforderung und als immer neu übersprudelnden Quell sinnlich-künstlerischen Tuns betrachten. Ich darf Ihnen versichern, dass ich Ihnen das vorgeschlagene Modell noch zu später Stunde herausgeholt und es heftig auf seine spritzige Funktionsfähigkeit erfolgreich überprüft habe. Ich hätte mir gewünscht, Ihnen die Leistungsfähigkeit, speziell der Spritzhöhe und damit des energetisch gespannten Zustandes, persönlich präsentieren zu dürfen.
Ganz Ihr
O

mein lieber, geschätzter orpheeischer spritzdüsenanbieter! als in tiefer bodenständiger bürgerlichkeit verhaftende bewunderin ihrer spritzdüsen (leider hab ich es noch immer nicht bis zur freifrau geschafft – worüber ich einesteils auch sehr stolz bin) möchte ich lediglich ergänzend anmerken, dass nicht nur die spritzhöhe, vielmehr die spritztiefe ihres ventils für damen meinesgleichen bedeutsam ist. dies beileibe nicht hinsichtlich eventuell entstehender folgeprodukte – hiefür ist meine nachfrage eher gering bis gar nicht vorhanden – sondern hinsichtlich der energetischen empfindsamkeit des in meiner badewanne wohlig gepolsterten auffanggefäßes, das nicht einfach jeden dahergelaufenen spritzdüsengestützten einfüllstutzen in sich aufzunehmen vermag.
ich würde indes einen versuch wagen, ihr spritzdüsenüberlaufventil mit meinem auffangbecken zu einem synergetischen prozess zusammenzuführen. es müsste sich eigentlich orgiastisch anfühlen.
na dann, los!
o.

Liebste Bewunderin und Kennerin des ejakularen Tiefeneffektes, in allen Punkten teile und bewundere ich lustvoll die Präzision und Zielorientierung Ihrer Wünsche. Da grundsätzlich die sensitive physiologische Technik der Wahrnehmung und Tiefenmessung der Entladungsintensität durch die Besonderheit der Raumkonstruktion des Auffanggefäßes erschwert ist,