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Planet ohne Visum

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Veröffentlicht 2022, von Jean Malaquais bei Edition Nautilus GmbH, Éditions Phébus, Paris 1999

ISBN: 978-3-96054-294-0
Auflage: 1. Auflage
664 Seiten
21.4 cm x 12.8 cm

 
Marseille 1942, einige Monate vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Der große Mittelmeerhafen quillt über von Menschen, die vor dem Krieg fliehen und auf die Überfahrt nach Amerika, in eine ungewisse Zukunft hoffen. Die Stadt ist wie eine Reuse, in der die Unerwünschten und vom Vichy-Regime Verfolgten zappeln und täglich versuchen, den Spitzeln und Denunzianten ...
Beschreibung
Marseille 1942, einige Monate vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Der große Mittelmeerhafen quillt über von Menschen, die vor dem Krieg fliehen und auf die Überfahrt nach Amerika, in eine ungewisse Zukunft hoffen. Die Stadt ist wie eine Reuse, in der die Unerwünschten und vom Vichy-Regime Verfolgten zappeln und täglich versuchen, den Spitzeln und Denunzianten zu entwischen.
Fast dreißig Romanfiguren, deren Schicksale auf mehr oder weniger verhängnisvolle Weise miteinander verstrickt sind, lässt Malaquais auftreten: Flüchtlinge, Aktivisten der Résistance, Vertreter internationaler Hilfsorganisationen, Legionäre, Devisenschieber, Spitzel und Mitläufer aller Art. Zum Teil sind sie angelehnt an historische Figuren wie Victor Serge, Walter Benjamin und Varian Fry, der zahlreichen Verfolgten zur Ausreise verholfen hat – darunter Jean Malaquais selbst – und dem der Roman in der Figur des Aldous Smith ein Denkmal setzt.
»Planet ohne Visum« ist zugleich Agententhriller und Milieustudie, ein packendes Epos der Menschen ohne Papiere, dessen elegante Sprache und stilistischen Reichtum Nadine Püschel meisterhaft ins Deutsche übertragen hat. 1947 in Frankreich erschienen, liegt der Roman damit erstmals in deutscher Übersetzung vor.

Besprechung
»Dieser Roman war seiner Zeit fünfzig Jahre voraus. Es ist Zeit, ihn zu lesen.« Norman Mailer

»Wenige Werke beschreiben derart gut das Frankreich unter der Besatzung, seine Feigheit, seine Spitzel, seine drückende Atmosphäre des Misstrauens. (...) Jean Malaquais hatte nicht nur Talent, sondern Genie.« Thibaut Kaeser, Echo Magazine, Genf, 2010

Textauszug
»Zähl mal«, sagte er. »Jeden Tag werden es weniger. Wenn das so weitergeht, machen wir bald keine hundert Franc Umsatz mehr.«
»Pah«, machte Madame Jules und saugte mehrmals ruckartig Luft durch die Vorderzähne, zwischen denen eine Fleischfaser feststeckte. »Pah, es ist Sommer, Julot. Um die Zeit sind halt einige aufs Land gefahren.«
Schulterzuckend nahm er sich ein Stück Gruyère. Die Alte wollte es einfach nicht verstehen … Aufs Land gefahren, dass er nicht lachte! Klar, in den Camions der Polizei. Er, Jules Garrigue, wusste, was Sache war. Er hatte ihnen drei oder vier »geliefert«, auf gut Glück, musste ja sein. Hatte damit sein Soll für die Légion erfüllt, die wo einem mit ihrem Blabla über das Anti-Frankreich auf die Nerven fiel. Was denken die eigentlich, wie das Geschäft weitergehen soll, wenn sie die Gäste alle wegsperren, weil die Juden sind oder ihr Maul zu weit aufreißen oder zu den Gaullisten gehören, Politik hier, Politik da. Er seufzte und bestrich den Gruyère mit Senf. Wenn sie ihr Anti-Frankreich wenigstens zu Hause aus den Betten holen würden. Aber nein, sie müssen ihre Razzien unbedingt in den Cafés machen, dabei sind das gute Adressen, Ruhestörung, Keilerei, so was gibt’s im Fier Chasseur alles nicht.

Über Jean Malaquais

Jean Malaquais, 1908 als Wladimir Malacki in eine säkulare jüdische Familie in Warschau geboren, war Autor und Übersetzer, Kosmopolit und Marxist. Seit den 1920er Jahren in Frankreich, schrieb er auf Französisch und erhielt für seinen Debütroman »Les Javanais« 1939 den Prix Renaudot. Im 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft, schließlich Flucht über Marseille in die USA. Jean Malaquais war u.a. befreundet mit André Gide, André Breton, Max Ernst, Victor Serge, Heinrich Mann, Walter Benjamin und Norman Mailer, dessen Roman »Die Nackten und die Toten« er übersetzte. In den 1990er Jahren begleitete Malaquais die Neuausgaben seiner Werke in Frankreich; er starb 1998 in Genf.

Nadine Püschel, geboren in Starnberg, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und lebt als Übersetzerin für englische und französischsprachige Literatur und audiovisuelle Medien in Berlin.


Über Jean Malaquais

Jean Malaquais, 1908 als Wladimir Malacki in eine säkulare jüdische Familie in Warschau geboren, war Autor und Übersetzer, Kosmopolit und Marxist. Seit den 1920er Jahren in Frankreich, schrieb er auf Französisch und erhielt für seinen Debütroman »Les Javanais« 1939 den Prix Renaudot. Im 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft, schließlich Flucht über Marseille in die USA. Jean Malaquais war u.a. befreundet mit André Gide, André Breton, Max Ernst, Victor Serge, Heinrich Mann, Walter Benjamin und Norman Mailer, dessen Roman »Die Nackten und die Toten« er übersetzte. In den 1990er Jahren begleitete Malaquais die Neuausgaben seiner Werke in Frankreich; er starb 1998 in Genf.

Über Nadine Püschel

Nadine Püschel, geboren in Starnberg, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf und lebt als Übersetzerin für englische und französischsprachige Literatur und audiovisuelle Medien in Berlin.