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Alle Pferde des Königs
Roman
Hardcover
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Veröffentlicht 2015, von Michèle Bernstein bei Edition Nautilus GmbH, Buchet Chastel, Paris 1960
ISBN: 978-3-89401-811-5
Auflage: 1. Auflage
128 Seiten
21.3 cm x 13 cm
Gilles und Geneviève sind ein Paar und lieben beide Carole, die vor allem Gilles liebt, während Geneviève sich mit Bernard tröstet …
Inspiriert vom pseudo-skandalösen Erfolg von Roger Vadims Verfilmung der 'Liaisons dangereuses' von Choder los de Laclos sowie vom Bestseller 'Bonjour Tristesse' der jungen Françoise Sagan, persifliert Michèle Bernstein in ihrem Debütroman von 1960 sowohl ...
Inspiriert vom pseudo-skandalösen Erfolg von Roger Vadims Verfilmung der 'Liaisons dangereuses' von Choder los de Laclos sowie vom Bestseller 'Bonjour Tristesse' der jungen Françoise Sagan, persifliert Michèle Bernstein in ihrem Debütroman von 1960 sowohl ...
Beschreibung
Gilles und Geneviève sind ein Paar und lieben beide Carole, die vor allem Gilles liebt, während Geneviève sich mit Bernard tröstet …
Inspiriert vom pseudo-skandalösen Erfolg von Roger Vadims Verfilmung der 'Liaisons dangereuses' von Choder los de Laclos sowie vom Bestseller 'Bonjour Tristesse' der jungen Françoise Sagan, persifliert Michèle Bernstein in ihrem Debütroman von 1960 sowohl de Laclos als auch Sagan.
Das war auf mehreren Ebenen ein Erfolg: als Geldquelle für die radikalste, aber mittellose Avantgarde ihrer Zeit, die Situationisten. In der literarischen Welt provozierte die 28-jährige selbstbewusste Autorin einen Skandal – ihr eigentlich als Witz gemeinter Roman zielte gegen die zeitgenössische französische Literatur und den psychologischen Roman, den die Situationisten verachteten.
Und schließlich gibt der Roman auch einen spielerischen Einblick in das Privatleben der Pariser Situationisten. Denn Geneviève ist ein nur flüchtig kaschiertes Alter Ego von Michèle Bernstein selbst, und ihr Mann Gilles ist unschwer als Guy Debord zu erkennen.
'Alle Pferde des Königs' ist ein flirrendes, höchst unterhaltsames und enthüllendes Dokument der Pariser Außenseiter der 50er Jahre.
Zitat aus einer Besprechung
'Ein Roman, der gleichzeitig vintage (très ›Sixties‹) und ungeheuer modern ist. Er erzählt die Irrungen einer Jugend, die sich als absolut frei versteht und jegliche Codes, jegliche Moral als Attribute der vorhergehenden Generationen zurückweist.' Blog Les Ecrits Vains
Textauszug
'›Liebst du sie?‹, fragte ich Gilles. Ich bekam dieselbe positive Antwort. Das war normal. Denn wenn Gilles nicht mehr dieselben Mädchen geliebt hätte wie ich, dann wäre ja etwas Trennendes zwischen uns entstanden.'
Es war elf Uhr. Gilles war noch da. Er fragte, ob noch viele Leute bei Ole seien.
'Aber nein', sagte ich zu ihm, 'ich war bei einem Liebhaber.'
'Ein anständiger, wenigstens?', erkundigte er sich. Gilles achtete wirklich ziemlich genau auf meinen Umgang.
'Sehr anständig, mein Lieber. Ein Poet. Lebt bei seinen alten Eltern, mit ein paar Schwestern und Brüdern. Und er hält sich für ein Enfant terrible oder Besseres, da er die Absicht hat, Werke zu schaffen, die von der Erdoberfläche widerhallen, nachdem er von ihr verschwunden sein wird. Er ist sehr schön.'
'Und du wurdest erobert!', rief Gilles. 'Du schreckst vor keiner Banalität zurück.'
'Ich liebe dich', sagte ich zu ihm. 'Ich liebe nur dich.'
Auch er lachte. Er wollte wissen, ob die Trennung elegant vonstatten gegangen sei. Nein, ein so charmanter Junge, so diskret, so sensibel, ich hatte überhaupt nicht mit ihm Schluss gemacht. Das wäre zu schade gewesen. Ich musste ihn bald wiedersehen und ihn bei Gelegenheit Gilles vorstellen.
'Und überhaupt', fügte ich hinzu, 'da er ein Poet ist, wird er sich nur um dich kümmern, und die Geschichte wird vorbei sein.'
Gilles und Geneviève sind ein Paar und lieben beide Carole, die vor allem Gilles liebt, während Geneviève sich mit Bernard tröstet …
Inspiriert vom pseudo-skandalösen Erfolg von Roger Vadims Verfilmung der 'Liaisons dangereuses' von Choder los de Laclos sowie vom Bestseller 'Bonjour Tristesse' der jungen Françoise Sagan, persifliert Michèle Bernstein in ihrem Debütroman von 1960 sowohl de Laclos als auch Sagan.
Das war auf mehreren Ebenen ein Erfolg: als Geldquelle für die radikalste, aber mittellose Avantgarde ihrer Zeit, die Situationisten. In der literarischen Welt provozierte die 28-jährige selbstbewusste Autorin einen Skandal – ihr eigentlich als Witz gemeinter Roman zielte gegen die zeitgenössische französische Literatur und den psychologischen Roman, den die Situationisten verachteten.
Und schließlich gibt der Roman auch einen spielerischen Einblick in das Privatleben der Pariser Situationisten. Denn Geneviève ist ein nur flüchtig kaschiertes Alter Ego von Michèle Bernstein selbst, und ihr Mann Gilles ist unschwer als Guy Debord zu erkennen.
'Alle Pferde des Königs' ist ein flirrendes, höchst unterhaltsames und enthüllendes Dokument der Pariser Außenseiter der 50er Jahre.
Zitat aus einer Besprechung
'Ein Roman, der gleichzeitig vintage (très ›Sixties‹) und ungeheuer modern ist. Er erzählt die Irrungen einer Jugend, die sich als absolut frei versteht und jegliche Codes, jegliche Moral als Attribute der vorhergehenden Generationen zurückweist.' Blog Les Ecrits Vains
Textauszug
'›Liebst du sie?‹, fragte ich Gilles. Ich bekam dieselbe positive Antwort. Das war normal. Denn wenn Gilles nicht mehr dieselben Mädchen geliebt hätte wie ich, dann wäre ja etwas Trennendes zwischen uns entstanden.'
Es war elf Uhr. Gilles war noch da. Er fragte, ob noch viele Leute bei Ole seien.
'Aber nein', sagte ich zu ihm, 'ich war bei einem Liebhaber.'
'Ein anständiger, wenigstens?', erkundigte er sich. Gilles achtete wirklich ziemlich genau auf meinen Umgang.
'Sehr anständig, mein Lieber. Ein Poet. Lebt bei seinen alten Eltern, mit ein paar Schwestern und Brüdern. Und er hält sich für ein Enfant terrible oder Besseres, da er die Absicht hat, Werke zu schaffen, die von der Erdoberfläche widerhallen, nachdem er von ihr verschwunden sein wird. Er ist sehr schön.'
'Und du wurdest erobert!', rief Gilles. 'Du schreckst vor keiner Banalität zurück.'
'Ich liebe dich', sagte ich zu ihm. 'Ich liebe nur dich.'
Auch er lachte. Er wollte wissen, ob die Trennung elegant vonstatten gegangen sei. Nein, ein so charmanter Junge, so diskret, so sensibel, ich hatte überhaupt nicht mit ihm Schluss gemacht. Das wäre zu schade gewesen. Ich musste ihn bald wiedersehen und ihn bei Gelegenheit Gilles vorstellen.
'Und überhaupt', fügte ich hinzu, 'da er ein Poet ist, wird er sich nur um dich kümmern, und die Geschichte wird vorbei sein.'