Volltextsuche nutzen

B O O K SCREENER

Aktuelle Veranstaltungen

Events
  • versandkostenfrei ab € 30,–
  • 6x in Wien und Salzburg
  • 6 Mio. Bücher
Menü
Wär nicht das Herz

Wär nicht das Herz

Gedichte

Wär nicht das Herz
Hardcover 22,70
Hardcover
22,70
inkl. gesetzl. MwSt.
Lieferzeit 2-3 Werktage
In der Regel dauert die Zustellung zwei bis drei Werktage innerhalb Österreichs.
Versandkostenfrei ab 30,00 € österreichweit
unter € 30,00 österreichweit: € 4,90
Deutschland: € 10,00
EU & Schweiz: € 20,00
In den Warenkorb
Click & Collect
Artikel online bestellen und in der Filiale abholen.
Artikel in den Warenkorb legen, zur Kassa gehen und Wunschfiliale auswählen. Lieferung abholen und bequem vor Ort bezahlen.
Derzeit in keiner facultas Filiale lagernd. Jetzt online bestellen!
Auf die Merkliste

Veröffentlicht 2021, von Michel Deguy bei PalmArtPress, Edition Galilée

ISBN: 978-3-96258-091-9
Auflage: 1. Auflage
100 Seiten
21 cm x 14 cm

 
Wär nicht das Herz, 2011 in Paris erschienen, ist ein Zyklus, der – wie der italienische Dichter Andrea Zanzotto über Deguys Lyrik schrieb – das Unsagbare streift und auf Umwegen, mit Seitenblicken, dennoch ins Werk setzt. Im Lauf der Jahre rückte eine Problematik ins Zentrum von Deguys Schaffen, eine Sorge um das Fortbestehen und die Bewohnbarkeit des Planeten Erde, die er mit großer ...
Beschreibung
Wär nicht das Herz, 2011 in Paris erschienen, ist ein Zyklus, der – wie der italienische Dichter Andrea Zanzotto über Deguys Lyrik schrieb – das Unsagbare streift und auf Umwegen, mit Seitenblicken, dennoch ins Werk setzt. Im Lauf der Jahre rückte eine Problematik ins Zentrum von Deguys Schaffen, eine Sorge um das Fortbestehen und die Bewohnbarkeit des Planeten Erde, die er mit großer Sensibilität für Tiere und Pflanzen und für jene Zusammenhänge, die das Menschliche übersteigen, in seinen Gedichten und Prosastücken benennt. Wär nicht das Herz kann exemplarisch für dieses umfangreiche und schillernde, vieldeutige Schaffen stehen. Es vereint äußerst komplexe, anspielungsreiche Texte mit sehr einfachen Gedichten, in denen die Sprache plötzlich aufs Wesentliche reduziert erscheint. 2008 wurde unter dem Titel Gegebend eine Auswahl aus Deguys Schaffen in der Übersetzung von Leopold Federmair veröffentlicht. Wär nicht das Herz ist der erste Band, der vollständig ins Deutsche übertragen wurde.

Textauszug
Es ist nicht dasselbe

Es ist nicht dasselbe
Tür oder Tor
Trennwand oder Schutzwall
Alkoven oder Garten
Lücke oder Zinne
Zimmer oder Terrasse

Dädalus einmal baust du
um die Erde zu planieren
ein andermal ein Nest zur Bleibe
Es ist nicht dasselbe
das Innen des Außens
oder des Innens

* * *

Die Götter sind nicht mehr
Die Toten sind nicht mehr, die Manen
Die Tiere sind nicht mehr, die großen Wandfiguren
Magier der Anthropomorphose
Die Natur ist nicht mehr
Der Erbfeind, nicht einmal er

. . . Endlich allein?
Woher kommt dann der Schrecken?
Dann wäre nur noch das Unter-Uns
Das wir zu schonen hätten
– zuerst, indem wir das Wir erfinden?

Der Dritte, der Anders-als-der-Andere,
Wäre vielleicht der Raum, das astrophysische Anderswo
Für welches sich das Irdisch-Sein entspielt?

Nihil
Obstat

Über Michel Deguy

Michel Deguy, in Paris geboren, wo der Weitgereiste bis heute seinen Wohnsitz hat, kann mit Fug und Recht zu den bedeutendsten französischen Dichtern und Essayisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt werden. Darüber hinaus hat er das 21. Jahrhundert aufgenommen, kritisch begleitet, neue Entwicklungen in seinem Schreiben auszudrücken versucht. 2020 erhielt Deguy für sein „monumentales Gesamtwerk“ den Prix Goncourt de la Poésie. 1977 gründete er die Zeitschrift PO&SIE, die bis heute als wichtigste Plattform der französischen Dichtung gilt. Er war Professor für Literatur an der Université Paris VIII und ein Vertrauter Jacques Derridas, der ihn als den „Dichter-Denker der französischen Sprache“ bezeichnete.

Über Leopold Federmair

Leopold Federmair, in Oberösterreich geboren, lebt seit 17 Jahren in Japan. Er ist Schriftsteller und Übersetzer (u. a. Michel Houellebecq, Francis Ponge, Ricardo Piglia, Ryu Murakami, Juan Ramón Jiménez) und lehrt an der Universität Hiroshima. Er veröffentlichte zirka 30 Bücher, zuletzt den Roman Monden sowie das „Flanierbuch“ Tokyo Fragmente. Seine Essays erscheinen regelmäßig in der Neuen Zürcher Zeitung und im Wiener Standard. 2019 erschien bei PalmArtPress sein Buch "Schönheit und Schmerz".