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Das denkelnde Schilfrohr
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Veröffentlicht 2013, von Henri Roorda bei brotsuppe, Editions L'Âge d'Homme, Lausanne
ISBN: 978-3-905689-41-9
Auflage: 1. Auflage
232 Seiten
12.3 cm x 19.8 cm
'Bevor ich meinem Verleger die Texte übergab, die in diesem Band versammelt sind, legte ich Wert darauf, sie nochmals durchzulesen, denn ich hatte Bedenken. Wie zu erwarten war, habe ich darin viele Ideen gefunden, die seit langem, ach! völlig ausgeblichen sind. Doch da und dort habe ich mit freudiger Erregung den Puls des Denkelns wahrgenommen. Es ist nicht zu leugnen: Ich bin ein denkelndes ...
Beschreibung
'Bevor ich meinem Verleger die Texte übergab, die in diesem Band versammelt sind, legte ich Wert darauf, sie nochmals durchzulesen, denn ich hatte Bedenken. Wie zu erwarten war, habe ich darin viele Ideen gefunden, die seit langem, ach! völlig ausgeblichen sind. Doch da und dort habe ich mit freudiger Erregung den Puls des Denkelns wahrgenommen. Es ist nicht zu leugnen: Ich bin ein denkelndes Schilfrohr.'
'Früher hatte ich erbärmlich wenige Ideen. Diese intellektuelle Armut wunderte mich, denn wenn ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich immer eine hohe kahle Stirn, die nur eine Denkerstirn sein konnte. So fasste ich wieder Vertrauen und ging mich in meinen tiefsten Sessel setzen; ich schloss die Augen und sagte mir: ›Denken wir!‹ Ich wartete, und es kam nichts.'
'Mag sein, dass eines Tages ein sehr mächtiger Staat es schafft, die ganze Kohle, den ganzen Zucker, das ganze Aluminium und den ganzen Rest an sich zu reissen. Er wird dann viele Feinde haben, die sich gegen ihn verbünden, um ihm all die guten Dinge wieder wegzunehmen, derer man sie beraubt hat. Und es gibt natürlich überhaupt keinen Grund, dass das einmal enden wird. Es wird vielleicht erst mit dem Menschengeschlecht ein Ende haben. Danach werden die Tiere wieder damit anfangen können, sich auf der Erdkugel in Frieden gegenseitig aufzufressen.'
'Bevor ich meinem Verleger die Texte übergab, die in diesem Band versammelt sind, legte ich Wert darauf, sie nochmals durchzulesen, denn ich hatte Bedenken. Wie zu erwarten war, habe ich darin viele Ideen gefunden, die seit langem, ach! völlig ausgeblichen sind. Doch da und dort habe ich mit freudiger Erregung den Puls des Denkelns wahrgenommen. Es ist nicht zu leugnen: Ich bin ein denkelndes Schilfrohr.'
'Früher hatte ich erbärmlich wenige Ideen. Diese intellektuelle Armut wunderte mich, denn wenn ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich immer eine hohe kahle Stirn, die nur eine Denkerstirn sein konnte. So fasste ich wieder Vertrauen und ging mich in meinen tiefsten Sessel setzen; ich schloss die Augen und sagte mir: ›Denken wir!‹ Ich wartete, und es kam nichts.'
'Mag sein, dass eines Tages ein sehr mächtiger Staat es schafft, die ganze Kohle, den ganzen Zucker, das ganze Aluminium und den ganzen Rest an sich zu reissen. Er wird dann viele Feinde haben, die sich gegen ihn verbünden, um ihm all die guten Dinge wieder wegzunehmen, derer man sie beraubt hat. Und es gibt natürlich überhaupt keinen Grund, dass das einmal enden wird. Es wird vielleicht erst mit dem Menschengeschlecht ein Ende haben. Danach werden die Tiere wieder damit anfangen können, sich auf der Erdkugel in Frieden gegenseitig aufzufressen.'