Volltextsuche nutzen

B O O K SCREENER

Aktuelle Veranstaltungen

Events
  • versandkostenfrei ab € 30,–
  • 6x in Wien und Salzburg
  • 6 Mio. Bücher
Menü
Erfreuung der Geister

Erfreuung der Geister

Ein Spaziergang in den Gärten der Gottesweisheit

Erfreuung der Geister
Buch 6,00
Buch
6,00
inkl. gesetzl. MwSt.
Besorgungstitel
Lieferzeit 1-2 Wochen
Versandkostenfrei ab 30,00 € österreichweit
unter € 30,00 österreichweit: € 4,90
Deutschland: € 10,00
EU & Schweiz: € 20,00
In den Warenkorb
Click & Collect
Artikel online bestellen und in der Filiale abholen.
Artikel in den Warenkorb legen, zur Kassa gehen und Wunschfiliale auswählen. Lieferung abholen und bequem vor Ort bezahlen.
Derzeit in keiner facultas Filiale lagernd. Jetzt online bestellen!
Auf die Merkliste

Veröffentlicht 2011, von Omar Ben-Suleiman bei Spohr Publishers Limited, Friedrich Christian Wilhelm Vogel (Leipzig 1848)

ISBN: 978-9963-40-100-0
Auflage: 1. Auflage
96 Seiten
176.7 cm x 108 cm

 
Die kurzgefaßte Schrift eines Derwischs aus dem 16. Jahrhundert – Nuzhat el-arwâh – läßt den Gottessucher auch heute noch verstehen, wie wichtig es für ihn ist, sich der Leitung eines Meisters anzuvertrauen, hatte doch schon Abû Yezîd erklärt: 'Wer keinen Lehrer hat, der ihn belehrt, dessen Imam ist der Satan, vor dessen Trug ich fliehe'. –.So erzählt auch Meister Abu ’l-Qâsim ...
Beschreibung
Die kurzgefaßte Schrift eines Derwischs aus dem 16. Jahrhundert – Nuzhat el-arwâh – läßt den Gottessucher auch heute noch verstehen, wie wichtig es für ihn ist, sich der Leitung eines Meisters anzuvertrauen, hatte doch schon Abû Yezîd erklärt: 'Wer keinen Lehrer hat, der ihn belehrt, dessen Imam ist der Satan, vor dessen Trug ich fliehe'. –.So erzählt auch Meister Abu ’l-Qâsim El-Qusheirî, daß sein eigner Lehrer Abû ‘Alî Daqqâq gesagt habe: 'Wenn ein Baum aufkeimt, ohne daß ein Gärtner ihn gepflanzt, so wächst er nicht; wenn er aber wächst, so bringt er keine Frucht, wenn er Frucht bringt, so ist diese ohne Nahrung und Geschmack; so ist nun der Ler nende ohne Lehrer diesem darin gleich, daß er nicht wächst.'

Die wiederentdeckte kleine philosophische Schrift ‘Omar Ben-Suleimâns ist ein grundlegender auf Koran und der heiligen Tradition aufbauender Text zur Mystik des Islam. In einer Vereinigung von „Poesie und Speculation“ (Krehl) legt er die Hauptlehren des Sufitums dar. In der deutschen Übersetzung von 1848 erschienen, ist es ein altertümlicher Text, doch auch heute entfaltet er noch seinen Charme.

Einführung oder Vorwort
Vorrede

Bevor der beabsichtigte Gegenstand selbst behandelt wird, soll noch einiges auseinandergesetzt werden.Wisse nun, daß es für den auf Gottes Wege Wandernden zuerst notwendig ist, daß er sich durch Aufrichtigkeit im Wesen und durch vollkommenen vom Bösen reinen Glauben reinige, dem Befehle der Herrlichkeit Gottes, des Erhabenen, gehorche und, nachdem er der Herrlichkeit des Gesandten des Ruhmeswürdigen, den Gott segnen und bewahren möge, gefolgt ist, um dieses Folgeleisten vollkommen zu machen gemäß dem Spruche 'zuerst der Wegweiser und dann der Weg', sich einem vollkommenen Scheich und einem im Handeln nachahmungswerten, edlen und fein gebildeten Genossen überlasse und ihm seinen Willen hingebe, damit er am Jüngsten Tage mit diesem vereinigt werde, denn 'die, welche Gott und dem Gesandten gehorchen, werden mit denen zusammen sein, denen Gott mehr Wohltaten zuerteilen wird als den Propheten und Wahrhaftigen und Zeugen und Frommen, und er wird diese reichlich segnen' (Sure 4, 69), das heißt, der, welcher dem Befehle Gottes des Erhabenen gehorcht und seinem Gesandten folgt, wird am Jüngsten Tage mit den Dienern Gottes vereinigt werden, welchen Gott der Erhabene den Glauben und den Genuß der Einung als Huldgabe geschenkt hat, nämlich mit den Propheten und den Wahrhaftigen und den Märtyrern und den Frommen; dieses sind die guten Genossen der erwähnten Diener (Gottes). – Gott! Schenke uns die Vereinigung mit denselben! – Die spezielle Erklärung dieser Worte ist die, daß Gott dem Erhabenen Gehorsam und seinem Gesandten Folge zu leisten eine Pflicht und nötig ist, denn Gott der Erhabene befiehlt: 'O ihr, die ihr glaubet, gehorchet Gott und seinem Gesandten und wendet euch nicht ab von ihm, während ihr höret' (Sure 8, 20), das heißt, ihr Knechte (Gottes), die ihr zum Glauben gekommen seid, gehorchet Gott und seinem Gesandten und fliehet vor jenem Gesandten nicht; ihr wisset, daß dies nötig ist, da ihr die Ermahnungen des Qur’ân gehört habt, weil es an verschiedenen Stellen Qur’ânverse gibt, welche von der Pflicht, dem Gesandten, den Gott segnen und bewahren möge, zu folgen, handeln.Einem vollkommenen Scheich aber, der äußerlich und innerlich wohl ausgerüstet ist, zu folgen, ist aus dem Grunde nötig, weil die Herrlichkeit des Geliebten Gottes, Muhammed des Auserwählten, den Gott segnen und bewahren möge, sagt: 'Die Weisen sind die Erben der Propheten' und dann: 'Die Weisen meines Volkes sind wie die Propheten der Söhne Israels'. Ferner sagt die Herrlichkeit des erhabenen Imâm Abû Hâmid Muhammed Ghazâlî von dem Ruhme der Welt (den Gott segnen und bewahren möge) erzählend, daß er, über den der Gruß sei, gesagt habe: 'Der Scheich ist in seinem Kreise, wie der Prophet in seinem Volke.'Der Umstand nun, daß der Ruhm der Menschen, den Gott segnen und bewahren möge, den Weisen einen so hohen Rang beigelegt hat, beweist, daß es eins ist, ob man den weisen Scheichen oder der Herrlichkeit des Gesandten folgt. Ausdrücklich sagt der Gesandte des Ruhmeswürdigen: 'Meine Genossen sind wie die Sterne, welchem von ihnen ihr folget, von dem werdet ihr geleitet', das heißt, meine Genossen, die Gnade Gottes sei über sie alle, sind wie Sterne: Wenn die, welche in Finsternis und im Meere von ihrem Wege abgekommen sind und unversehens sich verirrt haben, sich von jenen Sternen leiten lassen, so kommen sie zum Ziele: Wenn ihr einem von diesen Sternen nachgeht, so findet ihr Leitung und werdet befreit von der Furcht vor dem Irrtum.Da es nun ein Erfordernis der Leitung (zu Gott) ist, den größten der Genossen nachzufolgen, und da die großen Scheiche, welche in ununterbrochener Reihe einer Generation von den Genossen nach der anderen treuen Gehorsam geleistet haben, als Lehrer (eigentlich: Licentiate) eingesetzt und bestätigt sind, so ist es, wenn man die Mittelglieder aufhebet, gleich, ob man diesen oder den (früher lebenden) Genossen Folge leistet. Dies zu leugnen ist nur Stolz.Der Herr der zum Ziele Gelangenden und die Stütze der Führer, die Herrlichkeit des Scheichs Shihâb-el-dîn, dessen Geheimnis geheiligt sei, sagt in dem Buche ‘Awârif: 'Es wird von Abû Yezîd erzählt, daß er gesagt habe: ‹Wer keinen Lehrer hat, der ihn belehrt, dessen Imam ist der Satan›' – vor dessen Trug ich fliehe –. Ferner erzählt der Meister Abu ’l-Qâsim El-Qusheirî, daß sein eigner Lehrer Abû ‘Alî Daqqâq gesagt habe: 'Wenn ein Baum aufkeimt, ohne daß ein Gärtner ihn gepflanzt, so wächst er nicht; wenn er aber wächst, so bringt er keine Frucht, wenn er Frucht bringt, so ist diese ohne Nahrung und Geschmack; so ist nun der Lernende ohne Lehrer diesem darin gleich, daß er nicht wächst.' – Demnach mußt du, o Gottespilger, der du das absolute Wesen zu erfassen strebst, Eifer und Mühe anwendend, mit dem Gesetze ausgerüstet und mit Frömmigkeit gewaffnet dich an den Saum eines vollkommenen Mannes hängen und dem Willen des Meisters willigen Gehorsam leisten. Auf diese Weise gelangt der Schüler in kurzer Zeit zum Ziele, denn 'wer sich hängt an den Zipfel der Vordern, erreicht sein Ziel'.Ein freier Sklave ist,wer nur aus freiem Willen dient, Und glücklich,wer zum Wegesstaub des Glücklichen sich macht.Wer unterwürfig dem Befehl gehorchtmit Freudigkeit, Den führet seines Strebens Glückeinst zur Vollkommenheit.Wenn du nun einen siehest, der die Gesetzeswissenschaften wohl kennt und mit lauterer Kenntnis wohl verwahrt ist, und ihm ruhig Glauben schenkest, so hast du insofern Nutzen, als du, wenn er auch verschlagen und untauglich ist, doch keinen Schaden erleidest. Wenn du dich aber demselben hingeben willst, so ist ein’s zu beachten, daß dies nicht geschehen darf, ehe du weißt, daß er vollkommen und vollständig gebildet ist; sonst möchte er den Keim der Empfänglichkeit verderben, und dann ist eine Verbesserung nicht leicht.Nun muß man in dem Abschnitte über das Folgeleisten die für ein unvernünftiges Wesen unmögliche Erkenntnis des Wahren, wie man die Erkenntnis des Wesens und der Eigenschaften Gottes nennt, mit behandeln, denn der Endzweck des menschlichen Daseins ist dieser: wie vom Propheten David, über den der Gruß sei, erzählt wird, daß er also Gott gefragt: 'Wozu hast du die Schöpfung geschaffen?'Gott der Erhabene antwortete: 'Ich war ein verborgener Schatz, und ich wollte erkannt werden, so habe ich die Schöpfung erschaffen, auf daß ich erkannt würde.'Der Sinn hiervon ist, daß die Erkenntnis des Wahren bei niemand anderem als dem Menschen sich findet, weil wenn auch die Engel und Dämonen hinsichtlich der Anbetung Gottes dem Menschen gleichstehen, doch aber der Mensch darin vor allen Wesen ausgezeichnet ist, daß der Glaube die Erkenntnis Gottes mit sich bringt. 'Siehe, wir haben den Glauben dem Himmel, der Erde und den Bergen auferlegt, aber sie haben sich geweigert, ihn zu tragen, und sich davor gefürchtet, doch der Mensch hat ihn getragen.' (Sure 33, 72). So gelanget nun ihr, die ihr wie Khi¡r für das Liebesfeuer in der Leber brennt, zur Quelle des Lebenswassers der Erkenntnis Gottes, denn es heißt: 'Und wer tot ist, den haben wir zum Leben gebracht' (Sure 6, 122). Demnach wisse und sei fest überzeugt, daß das Wesen Gottes des Erhabenen zu erkennen, eine Pflicht wie die übrigen Pflichten ist, denn es heißt, 'Und nicht habe ich die Dämonen und die Menschen erschaffen als nur dazu, daß sie mir dienen' (Sure 51, 56), das heißt, mich erkennen. Indem man nun Gott dem Erhabenen dient, muß man: durch das Wissen auch das Ziel der gewissen Erkenntnis erreichen, denn der Endzweck des Gottesdienstes ist der: 'Und diene deinem Herrn, bis zu dir kommt die sichere Erkenntnis' (Sure 15, 99). So soll man also nicht sagen: Zu mir ist die sichere Erkenntnis gekommen, zu was soll ich beten? Denn die spezielle Erklärung jenes Qur’ânverses ist die: Diene Gott mit der Schwere der Pflichtleistung: In der Tat ist die Pflichtleistung eine Mühe, welche der Wunsch der Seele nicht ist. Derselbe Sinn findet sich in der Tradition des Propheten, über welchen der Gruß sei: 'Wer handelt nach dem, was er weiß, den macht Gott zum Erben der Kenntnis dessen, was er nicht weiß'. 'Vertrauet auf Gott, und er wird Euch belehren' (Sure 2, 282). Und ferner sagt der Prophet, über welchen der Gruß sei: 'Erlernet das Gewisse, und fürwahr, ich lerne mit euch', das heißt, wenn deine Sache Frömmigkeit ist, so ist Gottes Sache das Belehren. Dieser erhabene Qur’ânvers hat den Sinn, daß Gott denjenigen, welcher ihm dient und mit Einsicht handelt und fromm ist, belehrt hat. Ferner heißt es: 'Der Glaube ist nackt, und sein Kleid ist die Frömmigkeit, und sein Schmuck die Scham und seine Frucht das Wissen'. So ist also der Zweck des eben erwähnten Wissens, welches die Frucht des Handelns und Glaubens ist, die gewisse Kenntnis von dem Wesen und der Eigenschaft Gottes des Erhabenen. Wenn es sich nun so verhält, und da es eine Pflicht ist, die Kenntnis der erwähnten Dinge sich anzueignen, so ist es noch weit mehr Pflicht, von dem Wesen und den Eigenschaften Gottes des Erhabenen sich eine gewisse Kenntnis zu verschaffen, was ja der erhabene Sinn der Worte: 'Erlernet die gewisse Kenntnis, und siehe, ich lerne mit euch' zeigt.Hieraus ist nun deutlich, daß dem, welcher Gott sucht und zu dem absoluten Wesen wandelt, ewige Macht und unvergängliches Glück zuteil wird, wenn er von dem Wesen des Schöpfers, dessen Andenken erhaben ist, und von seinen Eigenschaften, das heißt, von seinen schönen Eigenschaften und von seinen erhabenen Beinamen und den daraus entspringenden Werken und Handlungen, sich eine gewisse und sichere Kenntnis verschafft.Der Weg zu dieser Erkenntnis nun ist ein zweifacher. Den einen schlagen die Leute der Spekulation und der Beweisführung ein, denn diese gelangen auf dem Wege des Nachdenkens und des Beweises zum Ziele; den andern betreten die Anhänger der Askese und des Selbstkampfes, denn diese erreichen ihr Ziel durch Askese und Selbstkampf.Die, welche auf dem Wege der Beweisführung erkennen, sind die Leute der äußeren Erkenntnis. Sie sagen: 'Ich sehe kein Ding, ohne nachher auch Gott zu sehen', das heißt, sie behaupten, wir haben zuerst das Geschaffene und dann Gott gesehen; sie sehen also von der Wirkung auf die Ursache und erkennen durch Negation des Göttlichen und relative Affirmation, daß Gott der Erhabene weder Körper noch ein Körperliches, noch Materie, noch ein Akzidens, sondern lebendig und ewig ist.Die aber durch Askese und Selbstkampf zum Wissen gelangen, sind die Leute der Offenbarung und der geistigen Anschauung; auch diese behaupten, daß Gott ein Wesen ist, durch welches die Existenz der ganzen Welt besteht, durch welches sie erhalten wird, das ganz im Raume und in den Herzen ist. Sie sagen auch: 'Ich sehe nichts, ohne vorher Gott zu sehen', das heißt, zuerst haben wir Gott den Erhabenen gesehen und dann das Geschaffene.Nun soll also dieser Arme und an Unzulänglichkeit Reiche, der mit dem erhabenen Systeme der Ekstatiker und Kontemplativen übereinstimmt und sich denen, welche das rationelle Denken zulassen, anschließt, die ersehnten und wünschenswerten Lehren über die Erkenntnis Gottes und die Eigenschaften des Absoluten verkünden, damit sie für das Gedächtnis leicht und den Verstand zugänglich seien, denn es heißt: 'Rede zu den Menschen nach dem Maße ihres Verstandes'.So sei es nun bekannt, daß, da die Erkenntnis der Seele die Erkenntnis Gottes einschließt, gesagt worden ist: 'Wer seine Seele erkennt, hat dadurch auch seinen Herrn erkannt.' Ehe man also die Seele des Menschen nicht kennt, erlangt man ohne Zweifel auch die Erkenntnis Gottes nicht. Demgemäß also beruht die Erkenntnis Gottes auf der Erkenntnis der Seele, und aus diesem Grunde ist die (Lehre von der) Erkenntnis der Seele vorangestellt worden. So werde denn nun von neuem die Behandlung der beabsichtigten Gegenstände begonnen, wenn Gott der Erhabene will.

Über Omar Ben-Suleiman

„‘Omar Ben-Suleimân, der Verfasser des kleinen Buches Nuzhat el-arwâh, ist ein sonst ganz unbekannter Schriftsteller, dessen Lebenszeit nur annäherungsweise bestimmt werden kann. Daß er zu dem von dem berühmten persischen Dichter Mewlânâ Dshelâl-el-dîn Rûmî, (vgl. Hammer-Purgstalls Gesch. d. sch. Redek. Pers. S. 163 ff.) dem Verfasser des Methnewî, gestifteten mystischen Orden der Mewlewîs gehörte, deutet er selbst S. 3 an. Die Zeit der Abfassung des Nuzhat el-arwâh setzt Fleischer im Catalog. Codd. Mser. Bibl. Sen. Lips. ed. Naumann S. 496 nach dem Jahre 1534 an, weil Kemâl Pashâ-Zâde, dessen Risâle ‘Omar Ben-Suleimân S. 16 anführt, als [.] gestorben genannt wird und jenes Jahr sein Todesjahr war. – Der Titel, welchen ‘Omar seiner kleinen Schrift gibt, ist vielleicht Folge einer Nachahmung des bekannten mystischen Schriftstellers Emîr Huseinî, der eines seiner berühmten Werke ebenfalls Nuzhat el-arwâh betitelte. Vgl. Hammer-Purgstall Gülsheni-râz, S. 24.“ [Ludolf Krehl]

Der akribische Übersetzer: Ludolf Christoph Ehrenfried Krehl (* 29. Juni 1825 in Meißen; + 15. Mai 1901 in Leipzig), war deutscher Orientalist. Er wurde als Sohn eines Predigers geboren und studierte in Leipzig, Tübingen und Paris orientalische Sprachen und setzte seine Studien sodann in Sankt Petersburg fort. 1852 erhielt er eine Anstellung als Sekretär an der königlichen Bibliothek in Dresden, kam 1861 als außerordentlicher Professor der orientalischen Sprachen und Universitätsbibliothekar nach Leipzig und wurde daselbst 1869 ordentlicher Honorarprofessor und Oberbibliothekar. Zum 2. Januar 1874 wurde er schließlich planmäßiger Ordinarius seines Fachs und stand seiner Fakultät 1876/77 als Dekan vor. Aufgrund eines Augenleidens wurde er zum 1. September 1899 endgültig in den Ruhestand versetzt.Werke: Über die Religion der vorislamischen Araber. Leipzig 1863. – Über die koranische Lehre von der Prädestination. Leipzig 1870. – Beiträge zur Charakteristik der Lehre vom Glauben im Islam. Leipzig 1877. – Estratto dagli Atti del IV Congresso degli Orientalisti. Florenz 1880. 24 S. – Das Leben und die Lehre des Muhammed. Leipzig 1884, Band 1. – Omar ben Suleimans Erfreuung der Geister. Leipzig 1848, mit deutscher Übersetzung.– Analectes sur l’histoire et la littérature des Arabes d’Espagne, par al-Makkari; Leiden 1855 ff., 2 Bände. – Recueil des traditions musulmanes par el-Bokhari, Leiden 1862-72, 3 Bände. (aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. von 1888–1890.)