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Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel

Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel

"Aus der Traum?" mit einer Analyse des Stückes als Allegorie auf die politischen Verhältnisse am Anfang des 19. Jh. von Claudia Schernus und Illustrationen von Matthias Steier

Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel
Hardcover 18,50
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Veröffentlicht 2011, von Heinrich von Kleist, Claudia Schernus bei viademica.verlag berlin, Hanser, Carl, Stroemfeld Verlag AG

ISBN: 978-3-939290-77-3
Auflage: 1. Auflage
188 Seiten
Ill.
14.8 cm x 21 cm

 
Als romantisches Ritterschauspiel gehört „Das Käthchen von Heilbronn“ zum bekannten, viel inszenierten Kleist-Repertoire. Doch ist Heinrich von Kleists Käthchen tatsächlich nur die treue Seele, die bedingungslos ihrem Ritter folgt? Claudia Schernus entwickelt in ihrem Essay „Aus der Traum?“ eine neue, geradezu radikale Lesart des Stoffes. Sie dechiffriert das Drama als Allegorie auf ...
Beschreibung
Als romantisches Ritterschauspiel gehört „Das Käthchen von Heilbronn“ zum bekannten, viel inszenierten Kleist-Repertoire. Doch ist Heinrich von Kleists Käthchen tatsächlich nur die treue Seele, die bedingungslos ihrem Ritter folgt? Claudia Schernus entwickelt in ihrem Essay „Aus der Traum?“ eine neue, geradezu radikale Lesart des Stoffes. Sie dechiffriert das Drama als Allegorie auf die politischen Verhältnisse in Deutschland um 1805. Der vorliegende Band bietet mit dem Kleistschen Originaltext – illustriert von Matthias Steier – und Claudia Schernus’ überzeugender Analyse einen faszinierenden Blick auf Kleists Denken und Schaffen. Er tritt vor als politischer Dichter seiner Zeit.



Textauszug
AUS DEM ESSAY: Eine Vereinnahmung durch Frankreich fürchtete Kleist auch auf allen anderen Gebieten. Die „mosaische Arbeit“ Kunigunde verkörpert Frankreich im Verbund mit jenen Rheinbundstaaten, die sich freiwillig unterworfen hatten und erheblich von der Neuordnung durch Napoleon profitierten, indem ihnen zum Beispiel freie Reichsstädte und andere Ländereien zugeordnet wurden. Andererseits gab es aber auch kleinere Staaten, die keinen Vorteil davon hatten und nur unter Druck dem Bund beitraten. Kunigunde ist ein Konstrukt, das sich aus französischen Einflüssen und Fragmenten zusammensetzt. So in der Mode, einem nicht unwichtigen Teil der französischen Kultur, denn „ihre Haare sind aus Frankreich“. Dies zeigt sich aber auch im militärischem Zwang, wenn über sie gesagt wird: „den Wuchs, den Ihr an ihr bewundert, hat sie einem Hemde zu danken, das ihr der Schmidt, aus schwedischem Eisen, verfertigt hat“. Es gehört zu ihrem Habitus, sich mit Erzeugnissen aus eroberten Ländern zu schmücken, so mit Zinnober „aus den Bergwerken in Ungarn“. Auch Bayern, das schon 1805 ein Bündnis mit Frankreich geschlossen hatte, scheint Kleist zu diesen zu zählen, weshalb er hinzufügt: „Ihre Zähne gehören einem Mädchen aus München“. In der Münchner Porzellanmanufaktur „Nymphenbrunnen“ wurden damals die ersten Porzellanzähne hergestellt. Ebenso könnte es auch ein Hinweis auf die geographische Ausdehnung des französischen Reiches mit den besetzten Ländern in dieser Zeit sein. In manchen Szenen verkörpert Kunigunde den von Kleist gehassten Napoleon in Persona.