Gastbeitrag von career Institut & Verlag

„Die Jungen wollen ja nix mehr leisten“

21. März 2024

Gefühlt begegnet man diesem Satz immer öfter – in Manager:innen-Interviews, Leser:innenbriefen in Tageszeitungen oder zu Tisch beim letzten Familienessen. Wenn man dann zu denen zählt, die sich selbst ebendiesen „Jungen“ zurechnen, dann dreht sich meist der Magen um und man muss sich auf die Zunge beißen…

Denn ohne ein gewisses Streben, würdest du schließlich nicht studieren, nach einem Job suchen bzw. bereits berufstätig sein – oder dich in einem Blog informieren… Produktivitätszahlen und Marktforschung bestätigen übrigens, dass die Generation der Berufseinsteiger:innen natürlich nicht „chronisch faul“ ist. Zwei Beispiele:

2. Die aktuelle Studie „Jugend in Österreich“ identifiziert, was genau junge Arbeitnehmer:innen im Berufsalltag am meisten zu Leistung motiviert.
Die Top 3:

• Geld für Leistung
• Umfeld, das Spaß und Freude fördert
• Karriere / Beförderung
  

Neue Prioritäten der nächsten Generation in Sachen Job dürfen also nicht gleich als fehlende Motivation gedeutet werden. Gleichzeitig ist ein gewisser Leistungsanspruch schon wichtig, um unsere Lebensqualität zu erhalten und in der Gesellschaft etwas Sinnvolles beizutragen.
Das meint auch der Zeit-Kolumnist Harald Martenstein, der gleichzeitig um eine gewisse Nachsicht mit den „Älteren“ bittet:

„Es steckt halt drin in vielen aus meiner Generation, die aufgewachsen ist mit Sprüchen wie ‚Jetzt reiß dich mal zusammen‘ oder ‚Wer nicht kämpft, hat schon verloren‘ […]. Ich fand solche Sätze lange fragwürdig, aber wenn ich sehe, was bei der exakt gegenteiligen Haltung manchmal an Schrott herauskommt, denke ich: Man müsste einen Mittelweg finden.“
(Die komplette Kolumne ist hier nachzulesen.)
Die Wahrheit liegt vielleicht wieder einmal in der Balance :-)

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